Die Bodenseeregion verfügt heute über gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche zukünftige Entwicklung im Bereich der Wissensökonomie. Zahlreiche Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben ihren Sitz in der Region und sind größtenteils über die Internationale Bodensee-Hochschule IBH über die Grenzen hinweg ver-netzt. Auch die regionale Wirtschaft ist innovativ. Sie zeichnet sich sowohl durch eine hohe F&E-Tätigkeit in den Betrieben als auch durch eine hohe Umsetzungskompetenz von neuem Wissen in konkrete Produkte und Prozesse aus. Dies ist die Grundlage für die (langjährige) erfolgreiche Wirtschaftsentwicklung. Eine Besonderheit ist, dass in der Bodenseeregion eine im interregionalen Vergleich hohe Konzentration an Unternehmen der Hoch- und Spitzentechnologie vorhanden ist. Die Innovations- und Technologieorientierung dieser Unternehmen ist überdurchschnittlich, was sich in ihrer Forschungsintensität innerhalb der Unternehmen, dem Anteil an F&E-Beschäftigten in der Privatwirtschaft und der Patentdichte zeigt. Zwischen den Unternehmen und den regionalen Hochschulen wird seit langem intensiv zusammengearbeitet. Mit beispielsweise der IBH-AG WTT der Internationalen Bodensee-Hochschule oder dem Team Wissenstransfer existieren Strukturen, in denen u.a. die Wirtschaftsförderungen, Industrie- und Handelskammern und Hochschulen grenzüberschreitend zusammenarbeiten. Auch Netzwerke wie BioLAGO arbeiten sehr erfolgreich und zeigen, wie Synergien genutzt werden können, um einen Mehrwert für das Gesamtsystem Bodenseeregion zu bieten.
Trotz positiver Beispiele schränken verschiedene Rahmenbedingungen die Nutzung weitergehender Potenziale zum Wissensaustausch und zur Zusammenarbeit ein. Insbesondere eine kooperative Vernetzung der bestehenden teilregionalen resp. nationalen Innovationssysteme über die Grenzen hinweg und damit der Aufbau eines grenzüberschreitenden Innovationssystems, ist bislang nur in ersten Ansätzen gelungen.
Gleichzeitig ist auch die Wissensregion Bodensee mit den vielfältigen Akteuren mit Herausforderungen konfrontiert, die sich aus der zukünftigen Entwicklung ergeben und grundlegende Veränderungen auch für das regionale Wissens- und Innovationssystem mit sich bringen werden.
Mit Blick auf die Bodenseeregion stellt sich daher die Frage, wie die Wissensregion Bodensee und ein (grenzüberschreitendes) regionales Innovationssystem zukünftig gestaltet sein sollen, um einerseits ein am Bedarf der Unternehmen ausgerichtetes Angebot erstellen zu können und andererseits die in der Bodenseeregion vorhandenen Angebote bestmöglich zu vernetzen. Die Veranstaltung DenkRaumTransfer will daher
- die heute bestehenden Rahmenbedingungen und Akteurskonstellationen des Wissens- und Technologietransfers für die grenzüberschreitende Bodenseeregion kritisch hinterfragen,
- Anforderungen an eine zukunftsfähige grenzüberschreitende Innovationsförderung formulieren, um im internationalen Standortwettbewerb zu bestehen,
- dabei ggf. auch die Rolle der Hochschulen und Forschungseinrichtungen in der Bodenseeregion neu definieren und
- über die nationalstaatlichen Grenzen hinausdenken.
Die Ergebnisse des DenkRaumTransfers sollen in einem Positionspapier zusammengefasst werden, in dem u.a. mögliche Handlungsfelder systematisch skizziert werden (z.B. rechtliche Rahmenbedingungen, Förderpoli-tik, Strukturen, Instrumente usw.). Das erarbeitete Positionspaper soll im Anschluss mit regionalen Stakeholdern ausführlich diskutiert werden soll.
Ablauf:
DenkRaumTransfer „Wissens- und Technologietransfer“ beinhaltet drei Treffen jeweils vierstündige Treffen, die inhaltlich aufeinander aufbauen.
1. Termin (05.04.2019): Systematische Analyse des Veränderungsbedarfs und Entwicklung eines wünschenswerten Zukunftsszenarios:
- Kurze Zusammenfassung der Erkenntnisse aus dem Treffen am 3.5.2018
- Was sind die Bedürfnisse von innovationsfernen KMUs? Wie können diese erreicht und motiviert werden?
- Wie und was kann man von innovationsaffinen Unternehmen lernen? Welche Akteure spielen bei der Adressierung von innovationsfernen Unternehmen eine Rolle?
- Welche positiven resp. negativen Erfahrungen haben hier die verschiedenen Akteure gemacht?
2. Termin (01.07.2019): Anforderungen an und Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Innovationsförderung
- Wie können die verschiedenen Intermediäre bei der Innovationsförderung besser über die Grenzen hinweg zusammenarbeiten?
- Welche Akteure, welche Institutionen übernehmen welche Funktionen in diesem Netzwerk?
- Wie müssen sich auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen weiterentwickeln und zu regionalen «Hubs» in der Wissenslandschaft werden?
3. Termin (September / Oktober 2019): Zusammenfassung der Ergebnisse, Diskussion Entwurf Positionspapier
Zielgruppe:
Innovationsberatungsstellen, Hochschulen, Kammern, Wirtschaftsförderungen, Verwaltung und Unternehmen
Moderation:
Peter Frischknecht, Geschäftsführer Verein Startfeld
Die Veranstaltung findet von 13 – 17 Uhr im Startfeld Innovationszentrum, Lerchenfeldstrasse 3, CH – 9014 St.Gallen, statt.
Anmeldung:
Simone Strauf
Geschäftsstelle DenkRaumBodensee
c/o Internationale Bodensee-Hochschule IBH
Tel.: +41 (0)71-6770522
Mail: strauf@bodenseehochschule.org