Wissensbedarfsanalyse

In einem ersten Schritt werden Themen identifiziert, die für die zukünftige Entwicklung der Bodenseeregion von besonderem Interesse sind. Zur Identifizierung der relevanten Themen findet eine Triage aus Forschungswissen, regionalem Wissen und dem Erfahrungswissen regionaler Stakeholder statt. Der Fokus der Themen liegt auf der Zukunftsorientierung, wobei zwischen dem Zeitpunkt einer Herausforderung und deren Auswirkungen unterschieden wird.

Konkret sollen in diesem ersten Schritt die folgenden Fragen beantwortet werden:

  • Welche aktuellen Herausforderungen haben Folgen in der Zukunft? Beispielhaft könnte hier die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative in der Schweiz genannt werden, die aktuell entschieden wird, aber möglichreise erst langfristig Wirkungen entfalten wird.
  • Welche Aktivitäten und Handlungen werden bereits heute notwendig aufgrund zukünftiger Herausforderungen?

Zur Identifizierung des Wissensbedarfs werden folgende Instrumente eingesetzt:

  • Regionale Stakeholder-Befragungen: Geplant ist eine jährliche (elektronische) Befragung ausgewählter Zielgruppen zur Identifizierung von relevanten Zukunftsthemen und zum aktuellen Handlungsbedarf der grenzüberschreitenden Kooperation. In 2018 wird eine Befragung des regionalen Wissenschaftssystems durchgeführt, um die aus Forschungssicht wichtigen Themen zu identifizieren.
  • Forschungsdialoge: Zu konkreten Themenstellungen werden Expertendialoge durchgeführt, an denen neben Forschenden, Expertinnen und Experten aus der Praxis und Verantwortliche aus grenzüberschreitenden Institutionen teilnehmen. Der Teilnehmerkreis soll 20 Personen nicht überschreiten. Bei der Auswahl der Personen spielt die hohe Fachkompetenz eine entscheidende Rolle. In diesen Dialogrunden wird vertieft betrachtet und diskutiert, welche Relevanz ein bestimmtes Thema für die zukünftige Entwicklung der Bodenseeregion haben kann. Für 2018 sind bislang zwei Forschungsdialoge zu den Themen „Innovationssysteme und räumliche Nähe“, und „Kultur(erbe) und regionale Identität“ vorgesehen. Geplant ist, diese Forschungsdialoge immer gemeinsam mit anderen regionalen Akteuren durchzuführen, die ebenfalls in diesem Themenfeld in der Bodenseeregion grenzüberschreitend aktiv sind. Beide Themen spielen auch in der IBK-Strategie eine wichtige Rolle, so dass sich hier Anknüpfungspunkte für eine Kooperation ergeben.
  • Bürgerdialoge: Um eine Einbindung der regionalen Bevölkerung zu ermöglichen, sollen offene oder auch themenspezifische Bürgerdialoge durchgeführt werden. Mithilfe unterschiedlicher Formate soll erfasst werden, welche konkreten Zukunftsthemen für die Bevölkerung der Region relevant sind und welche Erwartungen diese an die Zukunft hat. Die Bürgerdialoge sollen gemeinsam mit anderen Akteuren dezentral durchgeführt werden.