Zusammenfassend kann festgehalten werden dass sich das grenzüberschreitende Governance System der Bodenseeregion grundsätzlich von den Systemen anderer Grenzregionen in Europa unterscheidet Die wichtigsten strukturellen Unterscheidungsmerk male sind 1 die eher informelle und netzwerkartige Struktur der Zusammenarbeit 2 die starke funktionale Orientierung bei den Themen der Zusammenarbeit und vor allem 3 eine starke variable Geometrie in der funktional problemorientierten Zusammenarbeit geprägt durch die heterogene Raumstruktur am Bodensee Ebenfalls eine Besonderheit der Bodenseeregion ist das Fehlen einer staats vertraglich geregelten zentralen territorial politischen Dachin stitution mit definierten Führungsbefugnissen oder Beziehungen zu anderen grenzüberschreitenden Institutionen Trotz einer fast 50 jährigen Tradition ist die IBK bislang diesen Schritt hin zu einer staatsvertraglichen Regelung nicht gegangen Diese spezifische Ausgestaltung des Governance Systems der Bo denseeregion ist mit dafür verantwortlich dass bei einer allfälligen Weiterentwicklung das Übertragen von Erfahrungen aus anderen Grenzregionen auf die Bodenseeregion nur begrenzt möglich ist und diese nicht als Blaupause für eine grenzüberschreitenden Zusam menarbeit am Bodensee genutzt werden können Der Mehrwert grenzüberschreitenden Kooperation eine wissenschaftliche Annäherung Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist kein Selbstzweck und muss immer vor dem Hintergrund der Motivation der Akteure und des erwarteten Nutzens dieser Zusammenarbeit betrachtet werden Dazu muss der Mehrwert der grenzüberschreitenden Zusammen arbeit beurteilt werden Dies ist mit vielen Unsicherheiten behaftet und kann nur unter Beachtung des politischen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontexts und der Situation im jeweiligen Grenzraum geschehen vgl Scherer Zumbusch 2011 Wie hoch ist die Trennungswirkung der Grenze In der Mitte der von uns betrachteten Region gibt es aufgrund der geografischen 22

Vorschau Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Seite 22
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