132 nicht sicher ob uns die Digitalisierung in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit weitergebracht hat und ob sie dadurch intensiver geworden ist Es ist einfacher digital zu kommunizieren man kommt leichter zusammen aber vielleicht ist es auch oberflächlicher Ich würde sagen die Art wie die Menschen in der Bodenseeregi on aufeinander zugehen hat sich aber verbessert Wir sind sehr freundlich verständnisvoll und hilfsbereit miteinander Das bemerke ich immer wieder wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin Sobald ich irgendwo absteige und in die Karte schaue kommt jemand und fragt Kann ich Ihnen helfen Man ist immer sehr aufmerksam Ich glaube schon dass die Euphorie die es ursprünglich bei den Interreg Projekten gab etwas verflogen ist Man hört nicht mehr viel davon Vielleicht sind sie auch zu kompliziert zu aufwendig Es gibt längst viele andere Möglichkeiten und Programme etwas anzuge hen Das Angebot ist sehr gross und dann macht man das was am einfachsten ist Was die Fährverbindungen angeht gab es in den 1990er Jahren eindeutig ein Gemeinschaftsgefühl man wollte sie gemeinsam verbessern Unser Gebiet liegt ja nahe an der Fähre und ein Fährbetrieb im Halbstundentakt von Romanshorn nach Fried richshafen wäre aus meiner Sicht sehr förderlich und ein wichtiges Projekt Es existiert aber wohl nicht mehr die gleiche Solidarität un ter den Mitgliedern der Internationalen Bodensee Konferenz IBK Diese Argumentation findet sich in vielen politischen Diskussionen Wir haben in der Region Oberthurgau 60 000 Einwohner innen und sind trotzdem das einzige Gebiet im Kanton Thurgau ohne eigenes Hallenbad Das wollen wir ändern Die Arboner innen sagen aber Wir können ja auch nach St Gallen schwimmen gehen Warum sol len wir uns in der Region engagieren Solche Ausreden hört man heute weil wir offenbar alles haben und zufrieden sein können Welche Rolle spielen übergeordnete Ein flüsse wie die europäische Integrations politik und die globale Politik Ich habe schon den Eindruck dass die America first Politik auch hier in gewisser Weise spürbar ist dass jeder sich wieder eher auf sein direktes Umfeld besinnt bevor er zu den Nachbar innen schaut

Vorschau Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Seite 132
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